Mittelschüler präsentieren den Film „Jugendzeiten in Sonthofen“ in der Filmburg
Was haben Bürgermeister Christian Wilhelm, Mountainbikerin Nadine Rieder, Ex-Bürgermeister Hubert Buhl, Rektor Reinhard Gogl und die Leiterin der Kulturwerkstatt, Monika Bestle, gemeinsam?
Sie alle verbrachten ihre Jugend in Sonthofen. Ausgewählt wurden diese Persönlichkeiten von Schülerinnen und Schülern der Mittelschule, angeleitet und unterstützt von Filmemacherin Birgitta Weizenegger. Doch wofür?
Sie alle sollten über ihre Jugend erzählen. Aus spannenden Interviews entstand so in dreimonatiger Arbeit der Film „Jugendzeiten in Sonthofen“. Jetzt feierte dieser seine Premiere.
Die Protagnoisten plaudern darin über ihre prägendsten Momente als Heranwachsende. Das Publikum konnte über die erste Liebesgeschichte des noch „kleinen Jungen“ Hubert Buhl zu einer Krankenschwester schmunzeln oder von dem schönen Moment erfahren, als Monika Bestle in schwierigen Zeiten aufrichtige Unterstützung durch ihre Eltern bekommt. Dieses Gefühl, wie es ist, geliebt zu werden, übertrug sich direkt von der Leinwand auf den Kinosaal. Ein starker Moment des Films. Und davon hält dieser viele bereit.
In kurzen Sequenzen schauspielern die Jugendlichen auch und stellen zum Beispiel den jungen Christian Wilhelm dar, wie er im Kino seinen Vater in „Wallers letzter Gang“ bestaunt. Oder sie brettern als „kleine“ Nadine Rieder mit dem Mountainbike über die Allgäuer Wiesen. Die humorvolle Umsetzung sorgte dabei für viele Lacher.
Ein Highlight ist die Geschichte von Rektor Reinhard Gogl, der unvergessliche Momente aus seiner Zeit als Rockmusiker skizziert: „Der Auftritt in Kitzbühel war unglaublich!“ Aus der großen Karriere wurde zwar nichts, doch es blieben gute Freunde und die Liebe zur Musik. Das im Film gezeigte Portraitfoto des „langhaarigen“ Gogl aus vergangenen Bühnen-Tagen sorgte für ungläubige Blicke: „Das soll unser Rektor sein?“.
Und eben dieser Schulleiter zeigte sich nach dem Abspann sichtlich gerührt: „Was ihr da geleistet habt, Hut ab!“ Es sei bemerkenswert, dass Jugendliche ihre Freizeit opferten, um ein solches Projekt umzusetzen. Ein Großteil der Arbeit wurde nämlich während der zweiwöchigen Osterferien verrichtet.
Doris Sippel vom Schulmedienzentrum hatte durch ihr großes Engagement die Finanzierung sichergestellt. Mit Hilfe der Förder-Projekts der Bundesregierung „Kultur macht stark!“ konnte nach „Emma“ und dem „Kappelenprojekt“ bereits der dritte Film an der Mittelschule Sonthofen umgesetzt werden. (Matthias Tholl)